Gemeinde Werben/Wjerbno
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Homepage: werben-im-spreewald.de
Slawische Burgwälle, Rittergüter und Gemüsedorf
Niedersorbischer Name: Wjerbno
Einwohner: 1.752
Die erste uns bekannte urkundliche Erwähnung von Werben stammt aus dem Jahre 1346. In einer Matrikel des Bistums Meißen wird neben Anderen auch die Kirche zu Werben aufgeführt. Dass Werben aber älter ist, beweisen Scherben und Keramikreste, die in zwei Burgwällen außerhalb des jetzigen Dorfes gefunden wurden. Erste Funde stammen aus der Bronzezeit. Seither hat es eine kontinuierliche Besiedlung gegeben. In der frühdeutschen Epoche waren die alten wendischen Siedlungen noch von den Menschen des Stammes der Lusici bewohnt. Das eigentliche Dorf Werben entstand vermutlich erst nach 1050 und reichte vom „Bauernende“ bis nördlich zur alten Schule, worauf mittelalterliche Scherbenfunde schließen lassen.
Der Ortsname Werben ist slawischen Ursprungs. Abgeleitet vom wendischen „wjerba" für Weide, wurde das Dorf als Weidenort bezeichnet. Werben ist ein Angerdorf. Mit seinen beiden, sich an der Kirche kreuzenden Hauptstraßen, ist es heute als solches nur noch schwer zu erkennen. Im Mittelpunkt des Angers stand die Kirche. Sie war von einem großen Kirchhof umgeben, der bis ins „Bauernende“ reichte. In der Dorfordnung von 1566 ist zu lesen, dass der Platz hinter dem Kirchhof auch als Marktplatz genutzt wurde.
Zwischen 1100 und1150 bekam Werben seine erste Kirche. Die jetzige Kirche entstand in den Jahren zwischen 1308 und 1330. Allerdings ohne Turm und Altarplatz. Mit einer Länge von 24 Metern, einer Breite von 12 Metern und einer Höhe von 17 Metern war es zu dieser Zeit ein imposantes Bauwerk. Es war das erste Gebäude im Ort, welches mit Tonziegeln gedeckt war. Der Turm wurde ca. 100 Jahre später, um 1450, erbaut. Der Anbau des Altarraumes erfolgte im Jahr 1734.
Das Gutsdorf Werben
In einer alten Sage heißt es: „In der Luft ist der Teufel geflogen und hat einen Sack ausgeschüttet; da sind die ganzen Herren herausgeflogen. In Babow sind zwei gefallen; in Werben hat er den Sack ausgeschüttelt, da sind es gleich fünf gewesen. In Ruben war der Sack leer, deshalb ist dort kein Herr.“ Wie jede Sage hat auch diese einen realen Hintergrund. Werben war über Jahrhunderte ein bedeutendes Kirchendorf und Sitz einflussreicher Adelsfamilien. Schon 1530 werden in einem Lehnbrief vier Güter in Werben genannt, später vermehrt um einen fünften Anteil. Ein Anteil gehörte derer von Schönfeldt, die hier stellvertretend genannt werden sollen. Denn Christiane Charlotte Gottliebe von Schönfeldt (1741-1772) heiratete Carl Alexander von Bismarck und war die Großmutter des Reichskanzlers Otto von Bismarck. Eine Cousine von ihr, Juliane Ulrike, heiratete Joachim Friedrich von Kleist und war die Mutter des Dichters Heinrich von Kleist Als Zeugnisse dieser Vergangenheit existieren in Werben bis heute …Gutshäuser.
Handwerk, Handel, Gewerbe und Ackerbau in Werben
Über die Jahrhunderte war Werben von der Landwirtschaft geprägt. Das Bearbeiten der Äcker und Wiesen war eine körperlich schwere Arbeit. Hinzu kam, dass durch Hochwasser, Stürme, Hagel und Feuersbrünste die Arbeit der Bauern immer wieder zunichte gemacht wurde. So reichte die Ernte zeitweise kaum zum Überleben. Zum Ende des 19.und Anfang des 20. Jahrhunderts erlebten das Handwerk, der Handel, das Gewerbe und der Ackerbau in Werben einen gewaltigen Aufschwung. Durch die Anbindung an die Spreewaldbahn konnte eine bessere Vermarktung der landwirtschaftlichen Produkte erreicht werden. Der Anbau von Kohlrüben, Gurken, Kürbissen, Speisemöhren und Kartoffeln vermehrte sich sehr schnell. So wurden im Jahr 1905 ca. 3000 Zentner Gurken verladen. Im Jahr 1906 wurden in Werben innerhalb von sechs Monaten mehr als 150 Waggons mit Gemüse und anderen Produkten, besonders Kartoffeln, beladen. Durch den Transport von Düngemitteln, Baumaterialien und Kohlen mit der Spreewaldbahn nach Werben entstand ein reger Handel und Werben bestätigte seinen Ruf als Gemüsedorf.
1887 | Eröffnung der Postagentur |
1886-1887 | Bau der Straße von Cottbus über Werben nach Burg |
1895 | Gründung des Raiffeisenvereins (Werbener Spar- u. Darlehnskasse) |
1899 | Inbetriebnahme der Spreewaldbahn von Cottbus nach Straupitz, Werben bekommt eine Bahnstation |
1903 | Bau und Eröffnung der Dampf- und Ölmühle |
1904 | Gründung der Molkereigenossenschaft |
1906 | Abschluss eines Vertrages mit der „ Elektrischen Zentrale" über die Lieferung von Strom für eine Straßenbeleuchtung. Den ersten privaten Stromanschluss erhält der Tischlermeister Friedrich Schötz. |
Aktuelle Meldungen
Gemeinde lädt zur Rentnerweihnachtsfeier ein
(06.11.2024)Die Seniorinnen und Senioren der Gemeinde Werben/Wjerbno sind am Sonntag, dem 8. Dezember, ab 14 Uhr, zur traditionellen Weihnachtsfeier in das Hotel „Zum Stern“ eingeladen. Kinder aus der Kita „Pusteblume“ sowie die Fußballgirls gestalten gemeinsam ein buntes Programm. Bei Kaffee und weihnachtlichem Gebäck werden sicher viele Geschichten ausgetauscht. Seien Sie herzlich willkommen!
Daniel Troppa
Bürgermeister
2. Bauabschnitt des Abenteuerspielplatzes in Werben/Wjerbno begonnen
(27.11.2023)Im Juni ist der erste Bauabschnitt des Abenteuerspielplatzes in Werben/Wjerbno mit ca. 100 Gästen feierlich eröffnet worden. Inzwischen war Start für den zweiten Bauabschnitt.
Die Bauherren freuen sich, wie viele Kinder mit ihren Eltern und Großeltern aus nah und fern den neuen Spielplatz am Werbener Sportplatz nutzen. Die Beleuchtung am Hexenhaus, welche mit der Straßenbeleuchtung geschalten wurde, ist beim Lampionumzug der Kita „Pusteblume“ in den Dauerbetrieb gegangen. Aufgrund der positiven Resonanz wurde beschlossen, dass wir noch im September mit dem zweiten Bauabschnitt beginnen. Möglich wurde das nur mit technischer und materieller Unterstützung bzw. durch Spenden der Agrargenossenschaft Werben, Kameraden der FFw Werben, der Dachdeckerfirma Thorsten Grott, Dachdeckerfirma Marco Hankel, der Gjardy GmbH, der Stahlbaufirma Peter Jakubik, Werner Koalick, Gemeindevertreter Uwe Noack, der Baufirma Andreas Rinke, Fam. Carsten Schroschk, Andreas Patzschke, der Stahlbaufirma Stiller und Monika Zapka. Vielen Dank!
Wenn die notwendigen finanziellen Mittel, auch weitere Fördermittel, zur Verfügung stehen, sollen zwei Seilrutschen mit 25 bis 30 Metern Länge und an der „Räuberhütte“ eine Edelstahldoppelrutsche entstehen. Auch weitere kleine Überraschungen sind auf Vorschlägen von unseren Kindern noch in der Planung.
Leider sind unserem Bauteam krankheitsbedingt wichtige Helfer ausgefallen und stehen uns zukünftig nicht mehr zur Verfügung. Wer also etwas für seine Kinder bzw. Enkel tun möchte, kann sich gern an den Kulturausschussvorsitzenden Daniel Troppa und auch an den Bürgermeister Joachim Dieke wenden. Jede helfende Hand ist uns willkommen und verkürzt die Herstellungszeit des zweiten Bauanschnitts!
Um möglichst viele Kinderwünsche erfüllen zu können, freut sich die Gemeinde nach wie vor über freiwillige Spenden von Privatpersonen und Firmen. Allen bisherigen Spendern ein herzliches Dankeschön!
Die Spenden gehen auf ein Extrakonto der Gemeinde für den Spielplatz und Sie erhalten bei vollständiger Anschrift auf der Überweisung eine entsprechende Spendenquittung.
Kontoinhaber: Gemeinde Werben
Sparkasse Spree-Neiße
IBAN: 1805 0000 3115 101022
Verwendungszweck: Spielplatz
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!
Ihr Bürgermeister
Joachim Dieke
Foto: Die "Räuberhütte" wurde per Kran auf ihre Stützen gestellt. (Foto: Dieke)
Richtlinie zur Förderung der Vereine, Verbände und kultureller Maßnahmen beschlossen
(06.03.2019)Die Gemeindevertretung Werben hat in ihrer Sitzung am 12. Februar die "Richtlinie zur Förderung der Vereine, Verbände und sonstigen Organisationen und kultureller Maßnahmen in der Gemeinde Werben" beschlossen. Wie der Kulturausschussvorsitzende Daniel Troppa begründete, wolle man damit eine einheitliche Regelung erhalten, wie man mit Förderanträgen von den Vereinen etc. umgeht.
Ziel ist die Pflege des gesellschaftlichen, kulturellen und sportlichen Lebens in der Gemeinde, insbesondere die Durchführung von Veranstaltungen des sorbischen/wendischen Brauchtums. Gefördert werden in Abhängigkeit von der Finanzlage der Gemeinde nur Vereine, Verbände und sonstige Organisationen, die ihren Sitz in Werben haben und vorrangig gemeinnützige Zwecke ohne Gewinnerzielungsabsicht verfolgen.
Anträge auf Förderung sind schriftlich bis zum 31. Oktober eines Jahres für das Folgejahr beim Ausschuss für Soziales, Kultur, Jugend und Sport Werben zu stellen. Es ist der entsprechende Vordruck zu verwenden.
Die vollständige Richtlinie sowie das Antragsformular nachfolgend als Downloads:
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